Winkelantrieb – Kraftübertragung im 90°-Winkel

Winkelantrieb

21.05.2025


Winkelantrieb – Aufbau, Funktion und Einsatzmöglichkeiten

Ein Winkelantrieb – auch bekannt als Winkelgetriebe oder Kegelradgetriebe – ist ein technisches Bauelement, das eine rotatorische Bewegung über einen definierten Winkel weiterleitet. Besonders häufig wird dabei ein Winkel von 90 Grad realisiert, wobei auch andere Winkel technisch möglich sind. Winkelantriebe sind essenziell in Anwendungen, bei denen Bauraum eingeschränkt ist oder Kräfte gezielt umgelenkt werden müssen. In diesem Beitrag erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die Funktion, Bauarten, Vorteile und typischen Anwendungsgebiete von Winkelantrieben.

Was ist ein Winkelantrieb?

Ein Winkelantrieb ist ein mechanisches Getriebe, das Drehbewegungen und Drehmomente über einen festen Winkel – meist 90° – überträgt. Im Gegensatz zu klassischen Stirnradgetrieben, die parallel arbeitende Wellen verbinden, lenkt ein Winkelantrieb die Bewegung von einer Achse auf eine andere nicht parallele Achse um. Diese Umlenkung erfolgt durch spezielle Zahnradpaare, insbesondere Kegelräder, Hypoidräder oder Schneckengetriebe.

Typische Merkmale:

  • Übertragung von Bewegung zwischen sich schneidenden Wellen
  • Platzsparende Integration in kompakte Systeme
  • Hohe Drehmomentübertragung möglich
  • Flexibilität in der Bauform (z. B. 90°, 45°, 120°)

Aufbau eines Winkelantriebs

Der grundlegende Aufbau eines Winkelantriebs besteht meist aus zwei sich schneidenden Wellen und einem Satz Zahnräder, die die Kraft umlenken. Abhängig von der Bauart ergeben sich unterschiedliche technische Eigenschaften:

Kegelradgetriebe

Am weitesten verbreitet. Zwei konische Zahnräder übertragen die Kraft in einem Winkel von 90°. Erhältlich mit gerader, spiraliger oder hypoidaler Verzahnung.

Hypoidgetriebe

Eine Sonderform des Kegelradgetriebes mit versetzten Achsen. Bietet besonders hohe Laufruhe und ist für große Drehmomente geeignet.

Schneckengetriebe als Winkelantrieb

Ein Schneckengetriebe besteht aus einer schraubenförmigen Schnecke und einem Zahnrad. Es überträgt das Drehmoment rechtwinklig, erlaubt hohe Untersetzungen und wirkt häufig selbsthemmend.

Kreuzgelenke oder Kardanwellen (indirekt)

Bei weniger präziser Kraftübertragung können auch mechanische Winkelantriebe wie Gelenkwellen zum Einsatz kommen – jedoch nicht in klassischer Getriebeform.

Funktionsweise eines Winkelantriebs

Die Funktion eines Winkelantriebs beruht auf dem formschlüssigen Eingriff zweier Zahnräder, die in einem definierten Winkel zueinander stehen. Beim Drehen der Eingangswelle wird die Bewegung über die Verzahnung auf die Ausgangswelle übertragen, wobei sich der Kraftfluss in einem bestimmten Winkel ändert.

Je nach Verzahnung entsteht:

  • Gleichmäßige Bewegung: Besonders bei spiralverzahnten Kegelrädern
  • Hohe Kraftübertragung: Hypoid- oder Schneckengetriebe ermöglichen hohe Drehmomente
  • Selbsthemmung: Bei Schneckengetrieben verhindert die Konstruktion, dass das Getriebe rückwärtsläuft

Vorteile eines Winkelantriebs

Platzsparendes Design

Ideal bei engen Bauraumbedingungen – z. B. in Maschinengehäusen oder Antriebseinheiten, wo parallele Wellenverbindungen nicht möglich sind.

Flexible Einbaulage

Winkelantriebe können sowohl horizontal als auch vertikal verbaut werden und passen sich individuell an die mechanische Konstruktion an.

Hohe Effizienz und Belastbarkeit

Moderne Kegelrad- und Hypoidgetriebe arbeiten hoch effizient bei gleichzeitig hoher Tragfähigkeit.

Geräuscharmer Betrieb

Spiralverzahnte Ausführungen sorgen für eine laufruhige und vibrationsarme Kraftübertragung.

Selbsthemmung (optional)

Bei Schneckengetrieben ist unter bestimmten Bedingungen eine Selbsthemmung möglich – besonders wichtig für sicherheitsrelevante Anwendungen.

Einsatzgebiete von Winkelantrieben

Winkelantriebe werden in zahlreichen Branchen eingesetzt – immer dann, wenn Kraft in einem anderen Winkel weitergeleitet werden muss:

  • Maschinenbau: Fräsmaschinen, CNC-Anlagen, Produktionssysteme
  • Fahrzeugtechnik: Differenziale, Achsantriebe, Lenkgetriebe
  • Fördertechnik: Förderbänder mit seitlichem Antrieb, Lifteinheiten
  • Automatisierung: Roboterarme, Schwenkeinheiten, Verpackungstechnik
  • Medizintechnik: Chirurgische Instrumente mit Umlenkmechanik
  • Landtechnik: Anbaugeräte mit 90°-Kraftübertragung, Zapfwellen-Antriebe

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