Wellendichtring – Dichtung für rotierende Wellen

Wellendichtring

21.05.2025


Wellendichtring – Aufbau, Funktion und Einsatz in der Antriebstechnik

Ein Wellendichtring, auch Simmerring genannt, ist ein zentrales Bauelement zur Abdichtung von drehenden Wellen gegenüber Gehäusen oder Gehäusebohrungen. Er schützt Maschinenkomponenten vor dem Austritt von Schmierstoffen und dem Eindringen von Schmutz, Staub oder Flüssigkeiten. In der modernen Antriebstechnik ist der Wellendichtring unverzichtbar, um die Lebensdauer von Lagern, Getrieben und Motoren zu verlängern. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Funktion, Bauformen, Materialien und typischen Einsatzbereiche dieses Dichtungselements.

Was ist ein Wellendichtring?

Ein Wellendichtring ist eine radiale Dichtung, die drehende Wellen an der Austrittsstelle aus einem Gehäuse abdichtet. Seine Aufgabe ist es, den Schmierstoff (z. B. Öl oder Fett) im Inneren zu halten und gleichzeitig das Eindringen von Fremdstoffen aus der Umgebung zu verhindern.

Die bekannteste Ausführung ist der sogenannte Simmerring, ein Markenname der Freudenberg-Gruppe, der häufig als Synonym für den Wellendichtring verwendet wird.

Aufbau eines Wellendichtrings

Ein klassischer Wellendichtring besteht aus mehreren funktionellen Komponenten:

  • Dichtlippe: Der flexible Teil, der direkt auf der rotierenden Welle aufliegt und die Abdichtung übernimmt.
  • Verstärkungskörper: Meist ein Metallring, der für Formstabilität sorgt und den Dichtring in der Gehäusebohrung fixiert.
  • Staublippe (optional): Eine zusätzliche äußere Lippe, die das Eindringen von Schmutz verhindert.
  • Spannfeder: Eine kleine Metallfeder, die die Dichtlippe gegen die Welle presst und für konstanten Dichtkontakt sorgt.

Werkstoffe

Je nach Einsatzbereich kommen unterschiedliche Elastomere und Metalle zum Einsatz:

  • NBR (Nitrilkautschuk): Für Standardanwendungen mit Mineralöl
  • FKM (Viton®): Für hohe Temperaturen und chemische Beständigkeit
  • PTFE: Für aggressive Medien und hohe Drehzahlen
  • Metallteile: In der Regel aus Stahl, Edelstahl oder verzinktem Blech

Funktion eines Wellendichtrings

Der Wellendichtring dichtet die Stelle ab, an der eine Welle aus einem Gehäuse herausführt. Die Dichtlippe wird durch eine Spannfeder an die Welle gepresst. Während sich die Welle dreht, sorgt dieser Kontakt für eine dynamische Abdichtung, wobei der Schmierfilm zwischen Welle und Dichtlippe nicht vollständig unterbrochen wird – das verhindert Trockenlauf und reduziert Reibung.

Typische Aufgaben:

  • Verhindert Leckage von Schmieröl oder Fett
  • Schützt Lager und Innenkomponenten vor Staub, Wasser, Schmutz oder Chemikalien
  • Erhöht die Standzeit von Wellen und Lagern

Verschleiß und Lebensdauer

Wellendichtringe unterliegen wie alle Dichtungselemente einem natürlichen Verschleiß. Typische Ursachen für Undichtigkeiten sind:

  • Alterung des Elastomers durch Temperatur oder Medien
  • Riefenbildung an der Welle
  • Unzureichende Schmierung
  • Falscher Einbau oder Passung
  • Hohe Drehzahlen oder Druckbelastung

Bei richtiger Auslegung und Pflege erreichen moderne Wellendichtringe jedoch Laufzeiten von mehreren tausend Betriebsstunden.

Arten von Wellendichtringen

Je nach Anwendung unterscheidet man verschiedene Ausführungen:

  • DIN-Standard-Wellendichtringe: Universell einsetzbar, mit und ohne Staublippe
  • Doppellippendichtringe: Für erhöhten Schutz bei kontaminierter Umgebung
  • Hochdruck-Wellendichtringe: Für Anwendungen mit erhöhtem Systemdruck
  • PTFE-Dichtringe: Für chemisch aggressive oder trockene Umgebungen

Einsatzbereiche für Wellendichtringe

Wellendichtringe sind in nahezu allen Industriezweigen zu finden, in denen rotierende Wellen zum Einsatz kommen:

  • Maschinenbau: Getriebe, Motoren, Pumpen, Fördertechnik
  • Automobilindustrie: Antriebswellen, Kurbelwellen, Nockenwellen, Getriebe
  • Landtechnik: Traktoren, Mähdrescher, Hydraulikaggregate
  • Medizintechnik: Miniaturausführungen für kleine Wellen bei Laborgeräten
  • Lebensmittel- und Pharmaindustrie: Ausführungen mit FDA-konformen Materialien

Montage und Einbaubedingungen

Die korrekte Montage ist entscheidend für die Dichtwirkung. Zu beachten sind:

  • Saubere und gratfreie Wellenoberfläche
  • Vermeidung von Verformungen beim Einpressen
  • Verwendung von Einpresswerkzeugen oder Montagestutzen
  • Ausreichende Schmierung an der Dichtlippe beim Einbau

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