Stirnräder
21.05.2025
Stirnräder – Aufbau, Funktion und Anwendung in der Antriebstechnik
Stirnräder zählen zu den am häufigsten verwendeten Zahnrädern in der mechanischen Antriebstechnik. Sie ermöglichen die effiziente Kraftübertragung zwischen zwei parallelen Wellen und kommen in unzähligen technischen Anwendungen zum Einsatz – vom einfachen Getriebe in Alltagsgeräten bis hin zu hochpräzisen Maschinenantrieben in der Industrie. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über den Aufbau, die Funktionsweise, die Berechnung und die vielfältigen Einsatzbereiche von Stirnrädern.
Was sind Stirnräder?
Ein Stirnrad ist ein zylindrisches Zahnrad mit einer Verzahnung, die sich parallel zur Achse des Rades erstreckt. Es wird verwendet, um Drehbewegungen und Drehmomente zwischen zwei parallelen Wellen zu übertragen.
Typische Merkmale:
- Gerade oder schräg verlaufende Verzahnung
- Kraftübertragung zwischen parallel liegenden Wellen
- Hoher Wirkungsgrad (bis über 98 %)
- Einfach herstellbar und wirtschaftlich
Aufbau und Varianten von Stirnrädern
Stirnräder bestehen in der Regel aus folgenden Elementen:
- Grundkörper: zylindrisch, oft aus Stahl, Messing, Aluminium oder Kunststoff
- Verzahnung: entweder gerade oder schräg – letzteres erhöht Laufruhe und Tragfähigkeit
- Nabe: Innenbohrung zur Befestigung auf einer Welle
Unterschied: Gerade- vs. Schrägverzahnung
– Geradverzahnt: Einfach zu fertigen, aber lauter im Lauf – Schrägverzahnt: Geringere Geräuschentwicklung, höhere Kraftübertragung durch mehrere Zahneingriffe gleichzeitig
Wie funktionieren Stirnräder?
Stirnräder arbeiten nach dem Prinzip des formschlüssigen Zahneingriffs. Wenn sich das antreibende Rad dreht, greifen seine Zähne in die Zähne des angetriebenen Rades und übertragen dabei Drehmoment und Drehzahl.
Übersetzungsverhältnis von Stirnrädern
Das Übersetzungsverhältnis
𝑖
i ergibt sich aus dem Verhältnis der Zähnezahl des angetriebenen Rades
𝑧
2
z
2
zur Zähnezahl des antreibenden Rades
𝑧
1
z
1
:
i = z₂ / z₁
Beispiel: Hat das antreibende Stirnrad 20 Zähne und das angetriebene 40 Zähne, ergibt sich ein Übersetzungsverhältnis von i = 40 / 20 = 2:1. Das bedeutet: Die Drehzahl wird halbiert, das Drehmoment verdoppelt.
Berechnung der Umfangsgeschwindigkeit
Die Umfangsgeschwindigkeit
𝑣
v (in m/s) an einem Stirnrad lässt sich berechnen mit:
v = π · d · n / 60
Dabei gilt:
𝑑
d = Teilkreisdurchmesser (in m)
𝑛
n = Drehzahl (in U/min)
Diese Formel ist besonders relevant für die Auswahl von Materialien, Schmierung und die Dimensionierung von Lagern, da hohe Umfangsgeschwindigkeiten Reibung und Verschleiß beeinflussen.
Werkstoffe für Stirnräder
Je nach Einsatzgebiet werden unterschiedliche Werkstoffe eingesetzt:
- Vergütungsstahl: Für hoch belastete Industriegetriebe
- Edelstahl: Für hygienische oder korrosive Umgebungen
- Messing: Für leise und korrosionsarme Anwendungen
- Kunststoff: Für kostengünstige, leichte und leise Anwendungen
Herstellungsverfahren
Stirnräder werden je nach Genauigkeitsanforderung und Material auf unterschiedliche Weise gefertigt:
- Wälzfräsen: Schnell und wirtschaftlich, Standardverfahren
- Wälzstoßen: Für Innenverzahnungen oder komplexe Geometrien
- Schleifen: Für hochpräzise Verzahnungen mit geringen Toleranzen
- Spritzgießen (bei Kunststoff): Für Massenproduktion einfacher Zahnräder
Einsatzbereiche von Stirnrädern
Stirnräder sind in nahezu allen Bereichen der Technik im Einsatz:
- Maschinenbau: Werkzeugmaschinen, Förderanlagen, Produktionsanlagen
- Automobilindustrie: Getriebe, Verteilergetriebe, Differenziale
- Haushaltsgeräte: Mixer, Waschmaschinen, elektrische Antriebe
- Uhren und Feinmechanik: Zur exakten Bewegungsübertragung
- Robotik: Antriebe für Achsen und Gelenke
Vorteile von Stirnrädern
- Hoher Wirkungsgrad: Geringe Reibungsverluste bei formschlüssigem Eingriff
- Kompakte Bauweise: Ideal für lineare Kraftübertragung bei parallelen Achsen
- Modular kombinierbar: Für einfache oder mehrstufige Getriebe
- Leicht austauschbar und wartungsfreundlich
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